Wunderschöner

Mit 1,7 Millionen Kino-Zuschauern war die Ensemble-Komödie "Wunderschön" vor drei Jahren ein großer Erfolg für Regisseurin und Darstellerin Karoline Herfurth. Entgegen ihrem Motto, niemals Fortsetzungen drehen zu wollen, ist ab heute "Wunderschöner" zu sehen. Eine gute Idee?

Wieder werden verschiedene Geschichten episodenhaft und miteinander verwoben erzählt. Die von Herfurth gespielte Mutter Sonja ist inzwischen getrennt von Ehemann Milan und muss feststellen.:

Film-Ton Sonja: "Milan dated! Das geht mich ja nichts mehr an. Ich bin ja nur die olle Mutti, die die Babys rausgepresst hat. Und sie ist die kleine süße Pole-Dance-Jule, mit der natürlich alles super einfach ist. Und die wird jetzt gebumst, ist doch klar."

Die von Nora Tschirner gespielte Kunstlehrerin sorgt mit einem Schulprojekt für Aufruhr:

Film-Ton: Schülerin: "Wir müssen die Klitoris sichtbar machen." - Direktor: "In der ganzen Schule hängen...K-k.." - Kunstlehrerin: "Geschlechtsteile?"

Und die 50-Jährige Nadine tut alles, um jung, straff und sexy zu wirken und macht doch eine niederschmetternde Entdeckung bei ihrem Mann. Mit überraschenden Konsequenzen:

Film-Ton: "Achso, ja, ich hab deine Note mitgebracht." - "Was macht die hier?" - "Das ist deine erste Frage?" - "Was hast du jetzt mit ihr vor?" - "Auf jeden Fall möchte ich sie nicht vögeln in ihrer Notlage."

Diese letzte Episode ist es vor allem, die nach dem eher lustigeren ersten Teil den Fokus verschiebt. Es wird ernster, und nicht umsonst heißt der Film "WunderschönER". Nach dem Blick auf weibliche Körperlichkeit und eher trotteligen Männern geht es nun um Sexualität, Diskriminierung, Ausbeutung. Das ist mit einem wieder tollen Ensemble zuweilen sehr hart, sehr emotional und insgesamt sehr gelungen. 

Meine Wertung: 8 von 10 Hälmchen  

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