Für immer hier
Bei der Oscar-Verleihung vor zehn Tagen hat erstmals ein Film aus Brasilien in der Kategorie "Internationaler Film" gewonnen. Und überraschend den Favoriten "Emilia Perez" geschlagen. Jetzt läuft "Für immer hier" in den fränkischen Kinos. Warum Du eine der stärksten Frauen-Figuren der letzten Jahre nicht verpassen solltest, hörst und liest Du hier von unserem Film- und Serien-Kenner Peter Halm...

"Für immer hier" erzählt eine Geschichte aus der Zeit der Militärdiktatur in Brasilien, die rund 20 Jahre lang (1964-1985) regime-kritische Menschen entführt, gefoltert und getötet hat. Oder einfach verschwinden ließ, wie in den 70ern den Architekten und ehemaligen Politiker Rubens Paiva. Seine Frau musste von einem Tag auf den anderen das Leben mit fünf Kindern organisieren und kämpfte ihr Leben lang gegen das Vergessen der Verschwundenen. Mit einer unglaublichen Würde im Widerstand. Zum Beispiel, als für ein Magazin ein Foto mit der Familie geschossen werden soll...
Film-Ton: "So bleiben. Drei, zwei, eins. Und bitte nicht lächeln." - "Wieso nicht?" - "Hat der Redakteur gesagt." - "Wieso das?" - "Er wollte ein Foto, das weniger glücklich wirkt." - "Er will es traurig? Nein, wir lächeln!" - "Ein bisschen ernster. Geht es nicht ein wenig ernster?" - "Alle lächeln!"
Fernanda Torres spielt diese Eunice Paiva mit einer stillen Kraft, die überwältigend ist. Auch sonst erzählt Regisseur Walter Salles ohne Furor, Wut oder Gewalt fast dokumentarisch vom Kampf um Gerechtigkeit und Wahrheit über das Verschwinden eines Familienvaters...
Meine Wertung: 9 von 10 Hälmchen
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